Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes Küntrop erfolgte im Jahre 1068, als der Erzbischof von Köln Anno II. in einem Erlaß die Abführung der Zehntlöse an die Haupthöfe des Klosters Werden anmahnte.
Größere Bedeutung hatte durch seinen Adelshof der Ortsteil Freientrop.
Das nahe gelegene untergegangene Dorf Gevern, 1074 erstmals erwähnt, war als Mittelpunkt der Gevener Mark eine weit bekannte Siedlung entlang der oberen Hönne. Die in der Gevener Markenrolle um 1400 erwähnten neun Höfe in Küntrop und sieben Höfe in Freientrop waren mit Echtwerken oder mit Echtworten
( Holznutzungs- Weiderechten ) in der Gevener Mark beteiligt.
Der Markenverband erstreckte sich von der Lenne bis über Garbeck hinaus.
Bis zur Aufteilung der Gevener Mark im Jahre 1773 trafen sich fast regelmäßig die Beteiligten zum Holzgericht im Mittelpunkt des Markenverbandes unter den Eichen der Dinneiken zu Küntrop. Die Landes- und Konfessiongrenze waren kein Hindernis.
In der Fehde zwischen der märkischen Grafschaft ( Graf Engelbert III. ) und der Grafschaft Arnsberg ( Graf Gottfried IV ) im Jahre 1355 wurden das Dorf und die Burg Gevern zerstört. Der Standort der Burg mit dem Wassergraben ist heute noch erkennbar.
Die Gründung der Stadt Neuenrade durch Graf Engelbert III von Altena erfolgte im gleichen Jahr.
Bis zur Industrialisierung in den Nachbarorten Neuenrade und Werdohl war Küntrop rein landwirtschaftlich geprägt.
In den letzten 100 Jahren und besonders nach dem zweiten Weltkrieg hatte die Landwirtschaft einen revolutionären Wandel erfahren.
Um 1900 waren Bauernhöfe noch Gemischtbetriebe, die wenig für den Markt produzierten und fast alles selbst erzeugten, was sie verbrauchten. Sie wirtschafteten mit wenig Technik und benötigten viele Arbeitskräfte.
Heute sind die meisten Höfe hochtechnisierte, spezialisierte, und intensiv wirtschaftende landwirtschaftliche Unternehmen. Sie werden von den Bauern meist ohne die Hilfe weiterer Arbeitskräfte geführt.
Im Dorf sind heute noch sechs landwirtschaftliche Betriebe vorhanden.
Die Industrieansiedlung entlang der Hönne, als auch einige Wohnsiedlungen haben die Agrarfläche stark reduziert.
Küntrop, bis 1968 selbstständige Gemeinde, im früheren kurkölnischen Amtsbezirk Balve, Kreis Arnsberg, schloß sich in einem Gebietsänderungsvertrag auf freiwilliger Basis mit 605 Einwohnern, die sich bisher mehr als verdoppelt haben, und einer Fläche von 9,37 Quadratkilometern der märkischen Stadt Neuenrade an. Nach über 30 Jahren der Verbindung kann der Zusammenschluß als überaus erfolgreich bezeichnet werden.
Die industrielle Entwicklung seit der Eingliederung 1969 im Bereich der untergegangenen Bauernsiedlung Gevern entlang der Hönne hat hunderten von Arbeitskräften ihr Erwerbsleben gesichert. Dagegen fiel die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe von 18 auf 6 zurück.
Quelle : Klemens Stracke